Nach über 50 Jahren Bürgerkrieg haben die kolumbianische Regierung und die Farc-Rebellen Frieden geschlossen. Präsident Juan Manuel Santos nahm für seine Rolle bei dem langwierigen und holprigen Prozess den Friedensnobelpreis entgegen. Die Jury widmete den Preis auch dem kolumbianischen Volk, das so viel Leid erfahren habe.
Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hat in Oslo den Friedensnobelpreis entgegengenommen. Der Friedensvertrag mit der linken Farc Guerilla beendet mehr als 50 Jahre Krieg und Leid.
Die Jurorin betonte jedoch, dass noch ein langer Weg vor dem Land liege. Versöhnung sei möglich, könne aber nicht über Nacht geschehen.
Santos bezeichnete den Preis als ein Geschenk des Himmels. Nach dem Referendum, bei dem eine knappe Mehrheit das Abkommen abgelehnt hatte, habe die Nachricht vom Nobelpreis dem Friedensprozess neuen Rückenwind gegeben.
Er betonte: Das kolumbianische Friedensabkommen ist ein Hoffnungsschimmer in einer Welt mit so vielen Konflikten und so viel Intoleranz. Es beweist, dass etwas, das unmöglich erscheint, dank Ausdauer und Beharrlichkeit möglich werden kann, auch in Syrien, im Jemen oder im Südsudan.
Er erklärte auch, dass der wirkliche Preis für ihn der Frieden in seinem Land sei.
Nobel Lecture by JuanManSantos in Spanish “La paz en Colombia: De lo imposible a lo posible” https://t.co/7crCtcYQha #NobelPrize pic.twitter.com/DyCeDm1J7S— The Nobel Prize (NobelPrize) 10. Dezember 2016
Er widmete seinen Preis vor allem den Opfern des Konflikts. Einige von ihnen waren nach Oslo gereist, u.a die frühere Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt. Sie war von den Farc entführt und über sechs Jahre lang im Dschungel gefangen gehalten worden.
Santos sagte, bei diesem langen Verhandlungsprozess hätten ihm die Gespräche mit den Opfern immer wieder den Mut und die Kraft gegeben, weiterzumachen. Das Preisgeld, rund 830.000 Euro, spendet er den Opfern des Bürgerkrieges.