In der Türkei ist ein 16-Jähriger, der Präsident Erdogan beleidigt haben soll, vorläufig wieder auf freiem Fuß. Bei seiner Freilassung aus dem Polizeigewahrsam, wo er von seinen Eltern erwartet wurde, gab er sich kämpferisch:
“Wir sind keine Terroristen. Wir haben versprochen, dass wir nicht aufgeben, dass wir uns den Faschisten, der kompromisslosen Unterdrückung nicht unterwerfen. Wir sagten, dass wir Soldaten von Staatsgründer Atatürk sind.”
Der Jugendliche hatte dem Staatspräsidenten bei einer Kundgebung in der zentraltürkischen Stadt Konya am Dienstag vorgeworfen, in Korruption verwickelt zu sein. Einen Tag später wurde er in Gewahrsam genommen. Einem Zeitungsbericht zufolge bezeichnete der Schüler Erdogan als “diebischen Besitzer des illegalen Palastes”. Er spielte damit auf Korruptionsvorwürfe gegen die Regierung und den umstrittenen neuen Palast Erdogans an.
Auch nach seiner Freilassung muss der Jugendliche weiterhin mit juristischen Schritten rechnen. Im Falle einer Anklage wegen Beleidigung des Staatsoberhauptes drohen ihm mehrere Jahre Haft.