Seit drei Wochen zieht der “Gerechtigkeitsmarsch” von Ankara in Richtung Istanbul. Zehntausende haben sich der Aktion der sozialdemokratischen Oppositionspartei CHP angeschlossen. Der Protest richtet sich gegen das rigide Vorgehen der Regierung gegen echte und vermeintliche Kritiker.
CHP-Chef Kemal Kilicdaroglu sagte: “Dieser Marsch hat Aufmerksamkeit in der Gesellschaft erregt. Jetzt können die Menschen einfach das Wort ergreifen und über ihre Probleme sprechen. Eines der größten Probleme in der jetzigen Atmosphäre ist, dass die Menschen, denen unrecht getan wird, sich nicht an das Justizsystem wenden können. Der Zugang zur Justiz ist blockiert. Unser Marsch wird dieses Problem beim anstehenden Prozess lösen.”
Am Sonntag plant die CHP gemeinsam mit der prokurdischen HDP in Istanbul eine große Kundgebung. Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft den Teilnehmern vor, mit Terroristen, sprich der PKK und der Gülen-Bewegung, gemeinsame Sache zu machen.