Lyon - France - UNESCO Weltkulturerbe .

2011-07-02 3

Lyon. Die Stadt liegt am Zusammenfluss der Rhône und der Saône. Mit 472.330 Einwohnern (Stand 1. Januar 2007) ist sie nach Paris und Marseille die drittgrößte Stadt des Landes. Der rund 1,3 Millionen Einwohner zählende Ballungsraum ist der zweitgrößte Frankreichs nach der Île-de-France, dem Großraum Paris mit ca. 11,5 Millionen Einwohnern. Um diese Position streiten sich allerdings seit vielen Jahren die Städte Lyon und Marseille. Die Altstadt Lyons wurde 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Lyon ist ein Bistum der römisch-katholischen Kirche. Bischofssitz ist die Kathedrale Saint-Jean in der Altstadt. Markanter ist jedoch die Basilika Notre-Dame de Fourvière, die die ganze Stadt überragt. 1871 wurde sie auf der Spitze des gleichnamigen Hügels errichtet. Die Lyoner Gastronomie genießt einen exquisiten Ruf. Die Vielfalt der traditionellen Küche findet in der seltenen Kombination aus Alpen-Nähe und schiffbarem Zugang zum Mittelmeer ihren Ursprung. Nördlich und südlich der Stadt schließen sich die Weinanbaugebiete Beaujolais bzw. Côtes du Rhône an. Historisch ist die Stadt eng mit den canuts, den Seidenwebern, verknüpft, deren Handwerk während der Industriellen Revolution die treibende Wirtschaftskraft war. Darüber hinaus ist Lyon als Stadt des Lichtes bekannt, dem zu Ehren jährlich am 8. Dezember die „Fête des Lumières"[1] gefeiert wird. Lyon ist die Heimatstadt des Physikers André-Marie Ampère, des Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry, des Koches von Weltruhm Paul Bocuse sowie der Wegbereiter des modernen Kinos, den Gebrüdern Lumière. Lyon ist Sitz der internationalen Polizeibehörde Interpol und der Internationalen Agentur für Krebsforschung (International Agency for Research on Cancer, kurz: IARC). Geschichte [Bearbeiten] Das Römische Theater Die Cathedrale St-Jean und die Basilica Notre Dame de Fourvière vom Ufer der Saône Antike und Mittelalter [Bearbeiten] Lyon wurde 43 v. Chr. von den Römern unter dem keltischen Namen Lugdunum (Hügel des Lichts oder Hügel der Raben; die Etymologie ist nach wie vor umstritten) als Verwaltungszentrum Galliens gegründet. Vorher bestand an gleichem Ort bereits eine keltische Siedlung. Diese Rolle hatte die Stadt über drei Jahrhunderte inne, bevor ihre Bedeutung im Zuge des Untergangs des Römischen Reiches zurückging. Der Name der Stadt wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte sprachlich und hat folglich nichts mit dem Löwen (frz. lion) zu tun. Im Jahr 177 wurde hier die Märtyrerin Blandina verbrannt, die man später zur Stadtpatronin von Lyon machte. Im 2. Jahrhundert lebte auch Irenäus von Lyon, der nicht nur Bischof (177-202) war, sondern einer der bedeutendsten Kirchenväter und einer der ersten systematischen Theologen des Christentums. Der spätere römische Kaiser Caracalla wurde am 4. April 188 im heutigen Lyon geboren, dem Verwaltungssitz der Provinz Gallia Lugdunensis, deren Statthalter sein Vater damals war. Er erhielt den Namen Septimius Bassianus. In der Spätantike bestand hier eine „Hochschule", an der unter anderem auch Sidonius Apollinaris studierte. Lyon war frühzeitig auch Bistum bzw. Erzbistum. 461 fiel die Stadt an die Burgunden und blieb bis zur fränkischen Eroberung 534 Königsresidenz. Die Stadt wurde 725 von den Arabern, die aus Spanien kommend ins Frankenreich einfielen, verwüstet. Erst im 11. Jahrhundert erlangte Lyon wieder größere überregionale Bedeutung, als die römisch-katholische Kirche der Stadt den Hauptsitz über Gallien (Primat des Gaules) zusprach, den sie noch heute besitzt. Der Erzbischof von Lyon, der traditionell zum Kardinal erhoben wird, ist nach wie vor der Primas der katholischen Kirche in Frankreich. Die Stadt fiel 1032, wie auch das gesamte Königreich Arelat, an das Heilige Römische Reich. In der Renaissance erlebte Lyon aufgrund des Seidenhandels einen erneuten Entwicklungsschub. 1310 wurde die Stadt von französischen Truppen besetzt; die Pest wütete 1348 in Lyon. Font:Wikipedia