FASD ist die Abkürzung für eine Fetale Alkoholspektrum-Störung. Unter dem Begriff werden alle Formen von Schäden an Kindern zusammengefasst, welche durch Alkoholkonsum in der Schwangerschaft verursacht wurden. Clara und Luise Andrees kamen drei Monate zu früh zur Welt und wurden mit FASD diagnostiziert. Obwohl das Leben der eineiigen Zwillinge durch den Alkoholkonsum ihrer leiblichen Mutter beeinträchtigt ist, verurteilen die beiden sie dafür nicht. Aufgewachsen sind die Geschwister in einer Pflegefamilie, ihre Herkunft und leibliche Mutter kennen sie nicht. Schon in der Schule bemerkten die zwei, dass sie anders sind. Sie waren verhältnismäßig kleiner als ihre Mitschüler und hatten Konzentrationsschwierigkeiten und eine verzögerte Sprachentwicklung. Weil die anderen Kinder in ihrer Schule nichts von ihrem FASD wussten, wurden die Zwillinge ausgegrenzt und gemobbt. Heute gehen die beiden offen damit um und klären über die Gefahren von Alkohol in der Schwangerschaft auf. Denn nicht nur in Schulen und Pflegeeinrichtungen, sondern auch in ärztlichen Kreisen ist über FASD zu wenig bekannt. Warum die Zwillinge ihre leibliche Mutter nicht verurteilen und wieso sie sich rückblickend lieber früher in der Schule als FASD Kinder „geoutet“ hätten, erfahrt ihr im Kölner Treff.