Er(be)leben 2019 - Die Stadt als politisches Gesamtkunstwerk

2020-01-20 65

iCollective e.V. und zuloark lassen gemeinsam mit Schüler*innen der Grundschule Neues Tor und des Max-Planck-Gymnasiums mit der Leitfrage “Was ist die Stadt als (politisches) Gesamtkunstwerk für dich?” das Projekt Er(be)leben zum zweiten Mal aufleben.

Zwischen August und November untersuchten die Teilnehmer*innen gemeinsam mit den beteiligten Künstler*innen während regelmäßiger Gruppen-Workshops jeweils drei Orte in Berlin Mitte: das Haus der Statistik, das Alexa am Alexanderplatz und den Holzmarkt am Spreeufer. Als Ausdruck dieses kontinuierlichen Lernprozesses gestalten sie gemeinsam mit den Künstler*innen jeweils ein bis zwei Kunstprojekte zum untersuchten Ort, die in dieser Ausstellung präsentiert werden.

So baute eine der beiden Gruppen des Haus der Statistik gemeinsam mit der Künstlerin Vanessa Farfán ein Modell von dem Gebäudekomplex. Dabei experimentierten die Jugendlichen mit der von Farfán selbstentwickelte Methode der AeSthetistik, einem Wortspiel aus Ästhetik und Statistik, als Lehre von Methoden zum Umgang mit quantitativen Informationen und ästhetischen Erfahrungen. Die zweite Gruppe entwickelte gemeinsam mit dem Künstler Rubén González Escudero ein Video über den Aufbau der Ortsgeschichte und seine möglichen Zukunftsbilder. Die jungen Teilnehmenden wählten einen Lernprozess, durch den sie die Relevanz und Herausforderungen eines partizipativen Projektablaufs, die auch die beteiligten Akteur*innen am (Auf-)Bau des Haus der Statistik erleben, erfahren konnten.

Eine der Gruppen der Alexa-Mall gestaltete gemeinsam mit der Choreographin Modjgan Hashemian eine Performance, die sich um die Körper und Bewegungsabläufe im und um den öffentlichen Raum Alexa und Alexanderplatz dreht. Die weitere Gruppe erarbeitete eine Sound-Performance mit dem Musiker Raúl Bastida, für die sowohl visuelle als auch akustische Eindrücke synästhetisch interpretiert und anschließend abstrahiert in Klänge übersetzt wurden.

Außerdem inszenierte die Gruppe des Holzmarkts gemeinsam mit der Künstlerin Valeria Schwarz und dem Architekten Juan Chacón ein Schattentheater über die Geschichte des Holzmarkts und seine Auseinandersetzung mit dem Bezirksamt. Die Bauformen vor Ort, die Rolle der beteiligten Akteur*innen und die politischen Ereignisse sind der Ausgangspunkt für die Dramaturgie.

Im Rahmen der Ausstellung findet eine Diskussionsrunde pro Klasse mit Maike Fraas, in der die jungen Menschen eingeladen werden, den Alltag bzw. das Leben in der Stadt experimentell neuzudenken.
Er(be)leben ist ein Projekt von iCollective e.V. und Zuloark finanziert durch den Bildungsverbund Urbane Künste des Bezirksamts Mitte.

Projektleitung: Juan Chacón und Valeria Schwarz
Assistenz: Lorène Blanche Goesele
Künstler*innen: Raúl Bastida, Juan Chacón, Vanessa Farfán, Modjgan Hashemian, Rubén González Escudero, Valeria Schwarz
Moderation: Maike Fraas
Gestaltung: Alberto Rey
Dokumentation: Yannick Spieß

Partnerschulen: Grundschule Neues Tor und Max-Planck Gymnasium. Lehrer*innen: