Wolfgang Ambros - Erste Grosse Liebe

2008-10-07 3

Mit vierzehn Jahr war's wieder einmal klar,
es fangt jetzt ganz was Neues an.
A neue Schul' und a neue Umgebung
und alles so fremd, wie's nur sein kann.
I war nie bei den Guten, i war ned amal mittel,
i war immer bei die G'fraster,
beinahe jedes Jahr in einer neuen Schul'
und immer wieder dasselbe Desaster.

Uh, a Neuer in der Klass', und a jeder fragt:
"Wer is des und wie haßt der?
Wos is des fia ana, wo kummt der her,
wos kann der und wos waß der?"
I bin ang'nagelt g'sess'n auf meiner Bank,
i hab' mi ned amal umschau'n 'traut.
Aber dann hab i di g'seh'n und du hast mi an'gschaut,
wir waren uns augenblicklich vertraut !

Ref.:
Du warst mei erste große Liebe,
i hab' ned g'wußt, was da passiert mit mir,
i hab' den ganzen Tag nur an di 'dacht
und in der Nacht hab' i träumt von dir.
Du warst mei erste große Liebe,
i hab' nimmer g'wußt, was i tu oder red',
und wir waren beide völlig ahnungslos,
doch miteinander san ma d'rauf'kommen
wie's geht.

Zuerst war wochenlang nur Blickkontakt,
wir hab'n uns nur zufällig 'troffen.
A endlose Zeit von Unsicherheit,
zwischen Warten, Verzweifeln und Hoffen.
Doch dann, durch a glücklich Fügung,
war ma alleine für a Weil,
auf der Fahrt zum Schikurs, von Wien nach Salzburg,
in an Zugabteil.

Und da hab'n ma plötzlich g'redt, und du hast ma erzählt
Von dein' Vater, der so streng is,
und i dir von meinen Misserfolgen,
und dass für mi schon ziemlich eng is.
Du hast zu mir g'sagt, die Schul' is ned
Des Wichtigste im Leb'n,
und dann, am nächsten Tag am Lift,
hob'n ma uns des erste Busserl geb'n.

Ref.:
Du warst mei erste große Liebe …

Naja, und bald war Frühling, und i bin erblüht
in an schönen, heißen Sommer.
I hab' sehr oft auf di g'wart' im Bad,
du bist ned immer kommen.
Aber wenn wir z'amm waren, dann war sowas
wie Magie dabei,
doch bald war wieder Herbst
und dann war's halt vorbei.

Ref.:
Du warst mei erste große Liebe …