Der Konflikt um ein Flüchtlingslager auf der Pazifikinsel Manus droht zu eskalieren. Das von Australien betriebene Camp soll geschlossen, die Bewohner in kleinere Lager umgesiedelt werden. Die Versorgung mit Lebensmitteln, Strom und Wasser wurde bereits gestoppt. Zahlreiche Mitarbeiter haben das Lager verlassen. Sie ließen rund 600 Flüchtlinge zurück.
Diese weigern sich, zu gehen und wollen rechtlich gegen die Schließung vorgehen. Sie haben Angst vor der örtlichen Bevölkerung. Doch auch im Lager sind sie vor dieser nicht sicher. Jetzt haben Dutzende mit Stöcken und Macheten bewaffnete Einheimische den Komplex geplündert.
In Sydney riefen Demonstranten die Regierung dazu auf, zu ihrer Verantwortung zu stehen und die Schutzsuchenden nach Australien zu bringen. Ein Teilnehmer sagt: „Die Regierung treibt diese 600 Menschen raus aus dem Lager und an andere Orte auf der Insel Manus, wo sie nicht sicher sind und keine Hilfe bekommen.“
Australien lehnt es grundsätzlich ab, Asylsuchende aufzunehmen, die mit dem Boot ankommen. Sie werden abgefangen und zurückgeschickt oder in Lager wie auf Manus gebracht. Menschenrechtler kritisieren diese Abschottungspraxis scharf.