In Island beginnen nach den Parlamentswahlen die Verhandlungen über eine neue Regierung. Der konservative Ministerpräsident Bjarni Benediktson und Oppositionsführerin Katrin Jakobsdottir sind dabei wohl auf mehrere Partner angewiesen, den das neue isländische Parlament wird mit acht Parteien soviele Fraktionen haben wie noch nie. Präsident Guðni Jóhannesson berät heute mit den Parteichefs darüber, wer die besten Chancen für die Bildung einer Koalition hat. Die letzte Regierung war an einem Streit über den Umgang mit einem Sexualstraftäter gescheitert. Zünglein an der Waage könnte die Zentrumspartei von Ex-Ministerpräsident Gunnlaugsson sein. Er war über die Enthüllungen der Panama-Papers gestolpert, kam jetzt mit seiner neuen Partei aber aus dem Stand auf 10 Prozent.
Ministerpräsident Benediktson hat mit seiner Partei die meisten Stimmen geholt und beansprucht die Regierungsbildung für sich. Die Parteien aus dem linken Spektrum haben allerdings eine Koalition mit ihm ausgeschlossen – deshalb wird die Partnersuche für alle schwierig. Nicht auszuschließen ist, dass es die Parteien deshalb mit einer Minderheitsregierung probieren.