Malta: Entsetzen nach Anschlag auf Reporterin

2017-10-17 6

Der Autobombenanschlag auf die maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia hat großes Entsetzen ausgelöst. Für Matthew Vella, Chefredakteur von Malta Today, ist der Anschlag “ein schwarzer Tag für die Demokratie”:

“Man spricht von ihr als umstrittene Journalistin. Auf jeden Fall war sie eine mutige Journalistin. Ja, sie war die meiste Zeit mutig und auch rücksichtslos. Sie hat sich mit dem politischen Establishment angelegt. Durch ihre Arbeit hat sie sich viele Feinde gemacht, sowohl im politischen Lager als auch in Finanzkreisen. Natürlich war sie ein sehr bekannter Name hier auf Malta.

People gather in front of law courts in support of murdered journalist Daphne Caruana Galizia https://t.co/dgWKXsQ8U7 pic.twitter.com/xTvqclEPxj— MaltaToday (@maltatoday) 17. Oktober 2017

“Daphne Caruana Galizia war die Erste, die die Panamapapiere veröffentlicht hat. Daran schlossen sich eine ganze Reihe von Verleumdungsverfahren gegen sie an. Selbst ein Jahr, nachdem sie die Panama-Papiere veröffentlich hatte, berichtete sie noch darüber. Es ging um Schecks bei einer Privatbank in Malta, Schmiergeld und Geldwäsche, die Maltas politisches Establishment betrifft.

Die Vorwürfe waren dann so schwerwiegend, dass der Premierminister ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat, dass heute noch läuft.

Journalistin auf Malta: “Das war ein politischer Mord” https://t.co/Cx5Y1neQ3P #MaltaFiles #DaphneCaruana— tagesschau (@tagesschau) 17. Oktober 2017

“Wie kann ein solcher Anschlag, heute im Jahr 2017, in einer liberalen Demokratie, in einem Land der Europäischen Union passieren?” Der Mord wirft viele Fragen auf. Es geht um die Sicherheit des Landes und um die Sicherheit der Presse. Wir hätten niemals gedacht, dass so ein Verbrechen im Mafiastil einer Journalistin passieren könnte.

Besonders einer Journalistin, die große Geschichten veröffentlicht hat.
Man könnte den Eindruck bekommen, dass man versucht hat, Daphne Caruana Galizia zum Schweigen zu bringen, um sie an der Veröffentlichung ihrer nächsten großen Geschichte zu hindern.

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