Die regierenden Sozialdemokraten haben die Landtagswahl in Niedersachsen laut Hochrechnungen klar gewonnen. Drei Wochen nach ihrem Debakel bei der Bundestagswahl wurde die SPD erstmals seit 1998 wieder stärkste Partei in dem norddeutschen Bundesland.
Der Sieg der SPD geht nach einer Analyse der Forschungsgruppe Wahlen stark auf das hohe Ansehen Weils und auf Landesthemen zurück.
Die Christdemokraten von Bundeskanzlerin Angela Merkel büßten leicht Stimmen ein. Die Grünen kamen auf knapp unter 9, die FDP auf knapp 7,5 Prozent. Die AfD schaffte den Einzug in den Landtag und sitzt nun in 14 von 16 deutschen Länderparlamenten.
#ltwnds Niedersachsen • Das weckt Erinnerungen an 2013, als die Mehrheit vom Ausgleich und vom Zufall abhing: https://t.co/dE9RejsUiI pic.twitter.com/x42gxx9yuJ— Wahlrecht.de (@Wahlrecht_de) 15. Oktober 2017
Die tatsächliche Größe des Landtags von nominell 135 Sitzen kann sich wegen des komplizierten deutschen Wahlsystems aber noch ändern. Sollte es für Rot-Grün nicht reichen, wäre auch eine große Koalition denkbar. Eine “Ampel” aus SPD, Grünen und FDP lehnen die Liberalen ab.
Nach dem zuletzt deutlichen Umfragetrend kam der nächste Denkzettel für Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht überraschend. Beim ersten Stimmungstest nach der Bundestagswahl fährt CDU-Herausforderer Bernd Althusmann wohl sogar das schlechteste CDU-Ergebnis in Niedersachsen seit fast 60 Jahren ein. Kein guter Start für die CDU kurz vor dem Beginn der komplizierten Jamaika-Gespräche.
CDU mit Merkel-Malus in Niedersachsen; FDP schwach: Weitere Schlappe – Jamaika würde zur Koalition der Verlierer. https://t.co/iygwMP79nz— Roland Tichy (@RolandTichy) 15. Oktober 2017