In Frankreich haben Beschäftigte des öffentlichen Dienstes aus Protest gegen die Regierungspolitik gestreikt. Die Gewerkschaft CGT sprach von 400.000 Demonstranten landesweit. Allein in Paris seien es 45.000 gewesen, dort verzeichnete die Polizei nur rund die Hälfte an Teilnehmern.
Dem Streikaufruf folgten Lehrer, Krankenhauspersonal, Mitarbeiter in Behörden sowie Fluglotsen.
Die Fluggesellschaft Air France rechnete deshalb mit dem Ausfall von Flügen. Auch der deutsche Flugverkehr nach Frankreich könnte gestört werden.
Die Gewerkschaftsführerin Bernadette Croizon forderte die Regierung auf, ihre Politik zu korrigieren. Seit dem Amtsantritt des Präsidenten Emmanuel Macron seien Beamte stark belastet worden – und kein Bereich so stark wie der öffentliche Dienst. Die Maßnahmen beträfen Lohnangleichungen, den bezahlten Urlaubsanspruch sowie 120.000 Stellen.
Auch in Nantes gingen die Menschen auf die Straße, begleitet von einem Großaufgebot der Polizei.
5,4 Millionen Franzosen arbeiten im Öffentlichen Dienst, kaum ein anderer EU-Staat hat mehr öffentliche Angestellte. In den vergangenen Wochen hatte es in Frankreich bereits mehrere Proteste gegen Macrons Politik gegeben. Vor allem seine Arbeitsmarktreform sorgt für Sprengstoff.