Am Dienstag wird Kataloniens Parlament zum Schauplatz einer mit Spannung erwarteten Rede. Dort wird der katalonische Regierungschef Carles Puigdemont zu den Abgeordneten sprechen und die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien verkünden – oder auch nicht.
Er werde tun, was getan werden müsse, so Puigdemont im Vorfeld verklausuliert. Beobachter erwarten, er könnte vielleicht nur eine symbolische Unabhängigkeit verkünden, um den Konflikt mit der spanischen Regierung zu entschärfen. Und den in den eigenen Reihen. Denn selbst katalanische Politiker wie Barcelonas Bürgermeisterin Ada Colau stellen sich gegen die sofortige Unabhängigkeit: “Die Unabhängigkeit kann nicht aufgrund dieses Referendums erklärt werden. Aber es eröffnet die Möglichkeit, unter internationaler Vermittlung zu verhandeln.”
Für Irritationen sorgte die Bemerkung von Pablo Casado, Sprecher der in Spanien regierenden Volkspartei. Dieser verglich den katalanischen Regierungschef mit Lluis Companys, der die Katalanen 1934 in die Unabhängigkeit führte – und später hingerichtet wurde.
Pablo Casado, PP spokesperson: “We don`t have anything to cede, anything to mediate or negotiate with the coup leaders[...]I think history shouldn’t be repeated so we hope tomorrow nothing will be declared. Because if is so, maybe, the one declaring it, will end as the one who declared it 83 years ago.”
Unterdessen hat das höchste Gericht Kataloniens verstärkten Polizeischutz angefordert. Pikant: Nicht die katalanische Polizei wurde gerufen, nein, es ist die spanische Polizei, die das Gericht beschützen soll.