Bei den diesjährigen 318 Nominierten des Friedensnobelpreises steht Papst Franziskus ganz oben auf der Liste. Vor allem für seine moderne Stimme in einer eigentlich sehr konservativen katholischen Kirche und seine Unterstützung bei Themen wie die Flüchtlingskrise, Armut, soziale Ungleichheit und den Klimaschutz. Im norwegischem Parlament gilt er als “einer der wenigen, die US-Präsidenten Donald Trump Parole bieten”.
Auch Kanzlerin Angela Merkel ist auf der Liste möglicher Preisträger. Ihre Entscheidung, die Türen Deutschlands für eine Million Flüchtlinge zu öffnen, ist bei der Jury auf Aufmerksamkeit gestoßen.
Die türkische Oppositionszeitung Cumhuriyet und ihr ehemaliger Chefredakteur Can Dündar zählen zu den Favoriten: Im Zusammenhang mit dem Putschversuch in der Türkei läuft gegen das Blatt und Mitarbeiter ein Prozess. Dündar lebt seitdem im deutschen Exil.
Das UN-Flüchtlingswerk hat in der Vergangenheit schon mehrere Friedensnobelpreise bekommen, aber keinen seit 1981 und den aktuellen Flüchtlingskrisen. Vielleicht wird seine Arbeit in Syrien, Europa und Myanmar mit der muslimischen Minderheit der Rohingyas dieses Jahr mit dem Friedenspreis belohnt.
Auch mit im Rennen für den Friedenspreis ist die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS). Dieses Jahr hat sie in Gambia für einen friedlichen politischen Übergang gesorgt
Sie hätten ihn fast schon vergangenes Jahr bekommen: Die Weißhelme in Syrien. Diese freiwilligen syrischen Zivilschützer helfen, Verschüttete aus den Bombentrümmern zu bergen, riskieren dabei seit Kriegsanfang vor 6 Jahren ihr eigenes Leben. Nach eigenen Angaben sollen sie seit 2011 mehr als 99000 Menschen gerettet haben.
Die American Civil Liberties Union (ACLU) leistet gegen US-Präsidenten Trump aktiven Widerstand, vor allem gegen seine verhängten Reiseverbote für Menschen aus mehrheitlich muslimischen Ländern und seine offenen Beschuldigungen gegen Homosexuelle.
Friedensforscher sehen den Kampf gegen Atomwaffen in diesem Jahr als das große Thema: Die “Architekten” des Atomabkommens mit dem Iran, Federica Mogherini und Mohammad Jawad Zarif, haben daher beste Chancen auf den Friedenspreis.