Cybersicherheit: Estland - die perfekte digitale Welt?

2017-09-29 10

Estland ist bei der Digitalisierung so weit wie kaum ein anderes Land und hat für sich selbst den Namen E-Estonia erfunden. Die Bürger der Ostseerepublik gehen nur noch selten tatsächlich aufs Amt. Sie erledigen Behördengänge online, unterschreiben virtuell Verträge und wählen sogar digital. Haben sie keine Angst vor Datenmissbrauch?

Kalle Karvonen, Unternehmer: “Ich glaube nicht, dass meine Informationen so interessant sind. Es war auch früher schon möglich, Informationen zu klauen und ich glaube, dass es heute viel einfacher geworden ist, diejenigen zu fassen, die Daten stehlen.”

Estland wurde 2007 inmitten eines Streits über die Verlegung eines sowjetischen Kriegerdenkmals Opfer eines groß angelegten Hackerangriffs. Seit dem arbeitet das Land systematisch daran, die Internetsicherheit zu verbessern. Die Informationsbehörde fordert die Bürger dazu auf, sich an bestimmte Grundregeln zu halten. “Das Wichtigste ist die Cyberhygiene”, so Klaid Magi von der Behörde. “Bürger müssen sich auf verschiedene Arten von Angriffen vorbereiten. Sie müssen wissen, was ihnen im Internet passieren kann.”

Jarni Limmer hat die EU-Staats- und Regierungschefs auf dem Gipfel über das Thema Cybersicherheit informiert. Der Hochschulprofessor warnt vor Angriffen durch Terroristen oder ausländische Regierungen: “Stellen Sie sich mal vor, was passieren würde, wenn wir für längere Zeit keinen Strom hätten. Auch der Finanzsektor ist ein Schlüsselziel für diejenigen, die westlichen Gesellschaften schaden wollen.”

Deswegen lautet die Botschaft, die Limmer den EU-Anführern mit auf den Weg gegeben hat: Zusammenarbeit verbessern.

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