Im Streit um das Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien ist die örtliche Polizei angewiesen worden, die Wahllokale abzuriegeln. Damit soll die für Sonntag geplante Abstimmung verhindert werden.
Für die Polizei gerät das Referendum mehr und mehr zur Belastungsprobe. Erst kürzlich hatte sich die spanische Regierung die Kontrolle über die Polizisten einverleibt, die bisher der teilunabhängigen Regierung Kataloniens unterstanden.
Noch hält die Polizei still, hält sich an die Order aus Madrid. “Wir werden weiterhin die Anweisungen unserer Vorgesetzten befolgen”, so Francesc Vidal von der Polizeigewerkschaft, “aber es ist in deren Verantwortung, ob diese Anweisungen legal oder illegal sind. Wir sind nur da, um Befehle auszuführen.”
Bei Dutzenden von Razzien wurden Millionen Wahlzettel und Wahlplakate beschlagnahmt. Dem Chef der Regionalregierung wurde Haft angedroht.
Bei einer Demonstration vergangene Woche demolierten Protestler Polizeiautos. Beobachter fürchten, wenn die Regierung in Madrid weiterhin massiv gegen das Unabhängigkeitsreferendum vorgehe, könnte die Situation in Gewalt ausarten.