In St. Louis im US-Staat Missouri ist es den dritten Tag in Folge zu Unruhen und Protesten gegen Polizeigewalt gekommen. Zahlreiche Randalierer wurden nach Polizeiangaben festgenommen. Ein Beamter sei verletzt worden.
Gruppen von Kriminellen seien durch die Innenstadt gezogen und hätten Chaos verursacht, erklärte die Polizei. Die Proteste richten sich gegen das Urteil eines Richters, der einen weißen Polizisten vom Vorwurf des Mordes freigesprochen hatte, nachdem dieser einen Schwarzen erschossen hatte.
Eric Greitens, der Gouverneur von Missouri, sagte:“Wir dulden keine Gewalt und keinen Vandalismus. Deshalb sind die Sicherheitskräfte gegen Randalierer vorgegangen.”
Zahlreiche Gebäude, darunter das Haus der Bürgermeisterin, wurden seit dem Freispruch des Polizisten am vergangenen Freitag beschädigt, Dutzende Menschen kamen in Haft. Viele Anwohner sind entsetzt über das brutale Vorgehen. Eine Frau sagte:“Die University City ist besser als das hier. Wir sind bekannt für unsere Toleranz gegenüber allen Hautfarben und Religionen. Das hier ist lächerlich.”
Auch an den Vortagen hatten die Proteste friedlich begonnen, waren dann jedoch eskaliert. Der vom Mordvorwurf freigesprochene Polizist hatte den Schwarzen im Jahr 2011 bei einer Verfolgungsjagd erschossen.
Er sagte später aus, der Verdächtige habe nach einer Waffe gegriffen. Zuvor hatte der Polizist im Streifenwagen angekündigt, den Schwarzen zu erschießen.
Ob es sich dabei möglicherweise um einen Scherz gehandelt hat, war nicht mehr nachvollziehbar. Der zuständige Richter entschied, dass die Bemerkung möglicherweise aus dem Zusammenhang gerissen worden sei und daher keinen schlüssigen Beweis für eine Mordabsicht darstelle.