Bürgermeisterprotest für eine Unabhängigkeitsabstimmung in Katalonien: Mehr als 700 Vorsteher (von insgesamt 948) aus katalanischen Städten und Kommunen demonstrierten vor dem Sitz der Regionalregierung in Barcelona. Auf den Widerstand aus Madrid reagieren sie mit Trotz:
Der Unabhängigkeitsbefürworter Salvi Güell Bohigas, Bürgermeister von Castelló d’Ampuries, meint: “Das ist eine konzertierte Maßnahme, um uns Angst einzujagen – das versucht der Staatsapparat, aber wir werden unseren Weg weiterverfolgen.”
Und Núria Marín i Martínez, eine Unabhängigkeitsgegnerin, sagt: “Uns in den Mittelpunkt zu rücken, ist ein Fehler, denn der katalanische Präsident hat die Menschen ermutigt, ihre Bürgermeister unter Druck zu setzen, damit sie in deren Sinne abstimmen”, so die Bürgermeisterin von L’Hospitalet de Llobregat.
Die Separatisten hatten König Felipe aufgefordert, in dem Konflikt als Vermittler zu agieren – die Fronten sind verhärtet.
“Wenn wir nicht für die Unabhängigkeit kämpfen, sind wir verloren. Wir müssen weitermachen und abstimmen. Gibt es ein “Ja”, ist das großartig, gibt es ein “Nein”, sind wir am Ende”, so eine Einwohnerin von Barcelona.
Die Regionalregierung Kataloniens will am 1. Oktober über eine Abspaltung von Spanien abstimmen lassen, laut Verfassungsgericht in Madrid ist das zugehörige Gesetz aber nicht rechtsgültig.
“Ungeachtet der Entscheidung des Verfassungsgerichtet hat das Werben für die Volksbefragung zur katalanischen Unabhängigkeit begonnen. Die Spannungen zwischen der spanischen Regierung, der Justiz und der katalanischen Regierung wachsen von Tag zu Tag”, kommentiert euronews-Korrespondentin Cristina Giner.