Brasiliens Generalstaatsanwalt hat den früheren Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva und Dilma Roussef die Bildung einer “kriminellen Vereinigung” vorgeworfen. Die beiden Politiker seien maßgeblich in den Korruptionsskandal “Lava Jato” verwickelt gewesen, hieß es in der Anklageschrift. Demnach seien während der Amtszeiten der beiden Präsidenten von der linken Arbeiterpartei Schmiergelder in Milliardenhöhe geflossen. Laut Medienberichten gibt es Hinweise auf Korruptionsgeschäfte bei Auftragsvergaben des halbstaatlichen Petrobas-Konzerns von 2002 bis 2016.
Beide Politiker wiesen die Vorwürfe zurück. Rousseff war vor einem Jahr wegen angeblicher Bilanztricks des Amtes enthoben worden. Lula ist in einem anderen Korruptionsfall in erster Instanz verurteilt, aber bis zur Entscheidung der nächsten Instanz auf freiem Fuß. Er will nächstes Jahr Präsident werden und liegt derzeit in den Umfragen vorn.
Ob es zu einer Anklage und einem Prozess kommt, muss jetzt der Oberste Gerichtshof entscheiden.