Die Zahl der illegalen Einwanderer in Spanien hat stark zugenommen. Erst kürzlich war mitten am Tag ein Schlauchboot mit Flüchtlingen an einem beliebten Badestrand unweit von Cádiz gelandet.
Die internationale Organisation für Flüchtlinge (IOM) spricht von einer Verdreifachung der Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
So kommen in diesem Sommer die meisten Migranten über die westliche Mittelmeer-Route, das heißt über Spanien und Italien nach Europa.
In den Vorjahren war die Mehrzahl der Flüchtlinge noch über die Türkei, Griechenland und Bulgarien nach Westeuropa zugewandert.
Der Chef der Notfalleinheit des spanischen Roten Kreuzes Íñigo Vila arbeitet schon seit Jahren mit, die stetig wachsende Zahl der Flüchtlinge bestmöglich zu versorgen:
“Wenn wir die Zahlen in diesem Jahr, mit denen der vergangenen Jahre vergleichen, sieht man einen deutlichen Anstieg. Das ist kein neues Phänomen, wir arbeiten seit Jahren daran. Vielleicht bekommen wir jetzt – durch den Syrienkonflikt – einfach mehr Aufmerksamkeit von den Medien. Spanien hat auch im letzten Jahr 40.000 Menschen aufgenommen.”
Seit dem Abschluss des EU-Türkei-Flüchtlingspakts im März 2016 ist die Zahl der Bootsflüchtlinge auf die griechischen Inseln stark zurück gegangen. Seitdem die Balkanroute geschlossen ist, kommen täglich nur noch etwa 80 Menschen an.
9,500 people arrived in Spain in first half of 2017, +93% than in same period of 2016. CruzRojaEsp is doubling support at ports and borders pic.twitter.com/oHe48YedDz— IFRC (Federation) August 8, 2017