Am Dienstag wählt Kenia einen neuen Präsidenten. Umfragen sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Amtsinhaber Uhuru Kenyatta und Herausforderer Raila Odinga voraus. Je näher die Abstimmung rückt, desto größer wird die Angst vor gewaltvollen Zusammenstößen zwischen den verschiedenen Volksgruppen.
Bei der Wahl 2007 war es ebenfalls Odinga, der gegen den damaligen Präsidenten Mwai Kibaki antrat und knapp verlor. Es folgten Vorwürfe des Wahlbetrugs und Auseinandersetzungen, die Kenia an den Rand eines Bürgerkriegs brachten. Kurz vor der Wahl am Dienstag haben deshalb viele Menschen die Hauptstadt Nairobi verlassen.
Oppositionsführer Odinga wittert auch in diesem Jahr eine Manipulation der Abstimmung. Internationale Wahlbeobachter wie der frühere US-Außenminister John Kerry sind nach Kenia gereist, um diese zu verhindern.
“Letztendlich liegt die Entscheidung allein bei den Kenianern. Die Aufgabe der Bürger und der Führung des Landes ist es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der friedliche Wahlen möglich sind. Wir werden unseren Teil leisten, indem wir die Wahl beobachten und versuchen, das Vertrauen der Menschen wiederherzustellen”, so Kerry am Montag in Nairobi.
Herausforderer Odinga bewirbt sich bereits zum vierten Mal um das Präsidentenamt. Im Juli hatte er mit einem Boykott der Wahl gedroht. Er habe von Plänen erfahren, wonach die Regierung im Fall einer Niederlage mithilfe des Militärs ihre Macht sichern wolle. Amtsinhaber Kenyatta warf Odinga im Wahlkampf seinerseits vor, die Abstimmung manipulieren zu wollen.