Boykott-Staaten "dialogbereit" - Katar soll aber einlenken

2017-07-30 1

In der Krise am Golf hat die Koalition aus vier arabischen Staaten Katar wieder zum Einlenken aufgefordert. Erst wenn Katar auf die 13 Forderungen der Allianz eingehe, könne ein Dialog über die Lockerung der Sanktionen beginnen, sagte Ägyptens Außenminister Sameh Schukri in Bahrain. Außerdem mit von der Partie: Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain.

Dessen Außenminister Chalid bin Ahmed Al Chalifa:

“Die vier Länder haben ihre Bereitschaft zum Dialog mit Katar zum Ausdruck gebracht – vorausgesetzt, Katar äußert die Absicht, Terrorismus, Extremismus und die Verbreitung von Hassreden nicht länger zu unterstützen und zu finanzieren, sich nicht länger in innere Angelegenheiten anderer einzumischen und die dreizehn Forderungen der Allianz umzusetzen, die Frieden und Stabilität garantieren.”

Optimistisch sei er da derzeit aber nicht.

Der saudische Amtskollege Adel al-Dschubeir:

“Jedes Land, das sich mit dem Iran Umgang pflegt, wird negative Konsequenzen zu spüren bekommen. Iraner haben Zerstörung, Korruption und Töten ausgelöst und kein Land hat von der Kooperation mit dem Iran profitiert. Wenn unsere Brüder in Katar das glauben, liegen sie schief.”

Die vier Staaten hatten Anfang Juni ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine Blockade gegen das Land verhängt. Begründung: Das Emirat unterstütze Terrorgruppen und unterhalte Beziehungen zum schiitischen Iran. Der TV-Sender al-Jazeera mit Sitz in Doha, Katar, müsse geschlossen werden.

KATAR RUFT UNO ZU HILFE

Das Golf-Emirat Katar hat im Streit mit seinen arabischen Nachbarländern die Vereinten Nationen um Hilfe gebeten.
«Katar wird keine Mühen scheuen, um die Blockaden mit Hilfe der richtigen Partner zu überwinden», schrieb der Außenminister Katars, Mohammed bin Abdulfahman Al Thani, am Donnerstag (Ortszeit) auf
Twitter und veröffentlichte ein gemeinsames Foto mit UN-Generalsekretär António Guterres.

Rund einen Monat vor Beginn der muslimischen Pilgerreise Hadsch nach Mekka hat Katar seinem Nachbarn
Saudi-Arabien Behinderungen der Pilger vorgeworfen. Das Nationale Menschenrechtskomitee (NHRC) wandte sich nach eigenen Angaben an die Vereinten Nationen, um sich über die Hürden zu beschweren, mit denen katarische Bürger bei der Pilgerreise nach Saudi-Arabien zu kämpfen hätten. Kataris dürften nach einem Bericht des Senders al-Jazeera nur über zwei Flughäfen nach Saudi-Arabien einreisen und müssten über Katars Hauptstadt Doha fliegen.

su mit dpa