Ein nationales Frauen-Netzwerk unterstützt in Kamerun Opfer von sexuellem Mißbrauch und Vergewaltigung dabei, wieder in ein normales Leben zurückzufinden. Eine von 20 Frauen wird in Kamerun vergewaltigt, jeder fünfte Übergriff passiert innerhalb der Familie.
Charnelle Lumière, RENATA-Freiwillige:
“Wenn es um Vergewaltigung innerhalb der Familie geht, ist es schwer, mit jemandem darüber zu sprechen. Die Verwandten sagen dann: Es ist eine Familienangelegenheit und sie sollte nicht mit Außenstehenden diskutiert werden. Es ist besser, wenn die Familie versucht, das Problem zu lösen. Oft passiert es, dass die Angehörigen eine Absprache mit dem Vergewaltiger treffen, ohne dass das Opfer davon weiß. Es wird fallengelassen.”
Die meisten der mehr als 21.000 Frauen, die sich für die Organisation RENATA engagieren, wissen, wovon sie sprechen. Alle von ihnen haben eine Form von Missbrauch am eigenen Leib erfahren.
Flavien Ndonko, Mitgründer RENATA:
“Die Regierung muss Gesetze erlassen und bei der Strafverfolgung der Täter konsequent sein. Aber man muss sich auch um die Opfer kümmern, ihnen mehr Unterstützung geben. Vielleicht dadurch, dass man Organisationen wie RENATA unterstützt.”
Die Frauen leisten auch Aufklärungsarbeit an Schulen und auf der Straße, denn viele der Missbrauchsfälle werden nicht einmal angezeigt.
Doch die Finanzierung der Aufklärungsarbeit ist gefährdet, seitdem die US-Regierung die Global Gag Rule wieder eingeführt hat. Das Gesetz streicht die finanziellen Mittel für Nichtregierungsorganisationen, die Informationen und Dienstleistungen zu Abtreibungen zu Verfügung stellen.