Die UNESCO hat die Altstadt von Hebron zum Weltkulturerbe erklärt und zugleich auf die Liste gefährdeter Stätten gesetzt. Dies gab das Komitee am Freitag in Krakau bekannt. Damit wurde einem umstrittenen Notfallantrag der Palästinenser stattgegeben. Israel und die USA hatten versucht, den besonderen Status für die in den Palästinensischen Autonomiegebieten gelegene Stadt zu verhindern. Die Palästinenser hatten argumentiert, die Altstadt sei wegen der israelischen Besatzung in Gefahr.
Beide Seiten reklamieren die historische Stadt für sich. Die Wahrheit sei, sagt Khaled Fahed Qawasmi vom Gemeinderat in Hebron, dass es in der alten kanaanitischen Stadt mehrere Völker und Religionen gab. “1967 wurde Hebron von Israel besetzt. Sie ist eine islamische Stadt mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit sowie jüdischen und christlichen Minderheiten. Sie war einst ein Beispiel für das religiöse Zusammenleben.”
In Hebron leben mehr als 200.000 Palästinenser und einige hundert jüdische Siedler. Dort befindet sich die Abraham-Mosche, das Grabmal der Patriarchen, in dem nach biblischer Überlieferung Abraham und Isaak begraben sind.
Hebron ist seit 1998 zweigeteilt: einen Teil kontrolliert die Palästinensische Autonomiebehörde, den anderen Israel.
Die Entscheidung des Welterbekomitees in Krakau fiel in geheimer Abstimmung mit zwölf Ja-Stimmen bei drei Gegenstimmen und sechs Enthaltungen. Die Experten entscheiden noch bis zum 12. Juli über mehr als 30 Nominierungen.
Grab Abrahams oder Ibrahims: #Unesco erklärt Hebron zu Weltkulturerbe – und setzt es gleich auf die Rote Liste https://t.co/VoLUD2u3iw— FAZ_NET komplett (@FAZ_NET) 7 juillet 2017