Nach der ersten Runde der französischen Parlamentswahlen muss das “Vertrauen in die Politik wiederhergestellt” werden. Das sagte ein Sprecher der Regierung Macrons. Die historisch niedrige Wahlbeteiligung sei ein Debakel.
Einen Tag nach dem Erdrutschsieg seiner Partei “La République en Marche (REM)” traf Präsident Emmanuel Macron seinen senegalesischen Amtskollegen Macky Sall. Laut Meinungsforschern kann das Präsidentenlager bei der entscheidenden Runde am kommenden Sonntag mit 400 bis 455 der insgesamt 577 Sitzen im Parlament auf eine deutliche Mehrheit hoffen.
Auf den Straßen reagierten die Franzosen eher skeptisch auf den Erfolg der Regierungspartei:
“Es ist ärgerlich, dass es keine Gegenmacht gibt. Das öffnet Herrn Macron weit die Tür und gibt ihm die Schlüsselmacht. Das ist schädlich”, sagt Passant Christophe Tricart.
“Es gibt auf jeden Fall ein Legitimitätsproblem, wenn mehr als 50 Prozent der Franzosen nicht wählen gegangen sind, ohne diejenigen zu zählen, die ungültig gestimmt oder einen leeren Stimmzettel abgegeben haben”, so Frederic Maynier.
Der Front National schnitt bei der französischen Parlamentswahl schwach ab. Parteichefin Marine Le Pen gibt dem System die Schuld.
Bei 50 % Wahlbeteiligung bekam #Macron 32 %. Entspricht 16 % der Wahlberechtigten. Revolution? Revolutiönchen! — Dr. Hugo Müller-Vogg (@HugoMuellerVogg) 12. Juni 2017