Einst Vorstandsvorsitzender einer erfolgreichen Aktiengesellschaft, heute Systemkritiker und bekennender Nichtwähler: Andreas Popp, Dozent für Makroökonomie und Kopf der „Wissensmanufaktur", die bald nach Winsen an die Aller ziehen wird. Was bewegt einen einstigen Akteur und Nutznießer vom Finanzsystem, sich als Nichtwähler in eine laut „Experten" Reihe mit „Schmuddelkindern" und Desinteressierten zu stellen?
AndreasPopp-CelleHeute „Wer nicht wählt, stärkt die schwachen Parteien", hieß es noch vor Kurzem. Der aktuelle Trend: „Wer nicht wählt, unterstützt die Starken". Was stimmt denn nun? Was ist Wahrheit? Genau dieser versucht Popp auf den Grund zu gehen und bedient sich dabei nicht den „nachgerichteten Nachrichten" der führenden Medien, von denen er glaubt, dass stets das Gegenteil vom Berichteten stimme.
Die mutmaßliche Finanzkrise prognostizierte der unabhängige Forscher lange Jahre vor der „Lehmann-Brother-Pleite". Andreas Popp, Jahrgang 1961, begann seine Laufbahn 1983 bei einer Unternehmenstochter der Londoner Guardian Royal Exchange Ltd. in Hamburg. Ab 1984 war er verantwortlich für die Unternehmensorganisation der Popp GmbH und wurde im Jahr 2000 Vorstandsvorsitzender der Popp AG. Das im Jahr 1959 von seinem Vater gegründete Unternehmen verwandelte er zu einer erfolgreichen Unternehmensgruppe.
Im Januar 2007 zog er sich als Vorstandsvorsitzender zurück, um sich der wissenschaftlichen Arbeit innerhalb der Wissensmanufaktur zu widmen. Sein Credo: „Um dem Kern der Wahrheit näher zu kommen, müssen auch noch so selbstverständliche „Tatsachen" auf den Prüfstand."
Für die einen populistisch und provokant, für andere endlich jemand, der Tacheles redet -- Dieses Polarisierende ist vielleicht die einzige Gemeinsamkeit mit Politikern. Der wesentliche Unterschied: Er ist kein Rattenfänger und versucht, mit Populismus und unseriösen Wahlversprechen die Menschen zu blenden, sondern gesteht ein, dass ein Wandel der Gesellschaft nicht von heute auf morgen, aber vielleicht in 100-150 Jahren möglich sei. CelleHeute hakte nach: „Das System" ist kaputt, die derzeitige Demokratie hat mit der Grundidee wenig gemeinsam, oder um es ausgerechnet mit Horst Seehofer zu sagen:
"Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt, und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden."
Quelle: CelleHeuteTV