Mutter ausgewiesen, Kinder weiter in den USA: Strengeres Vorgehen gegen Einwanderer

2017-02-10 2

Die versprochene Sicherung der Grenze zu Mexiko wird die USA bis zu zwanzig Milliarden Euro kosten. Der Bau würde dreieinhalb Jahre dauern.

Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, die sich auf einen internen Bericht des amerikanischen Heimatschutzministeriums beruft.

Dieser Betrag liegt weit über den bisher genannten Summen, vor allem wegen des hier eingerechneten Preises für notwendige Grundstückskäufe.

Für Aufsehen sorgt inzwischen der Fall der Mexikanerin Guadalupe García de Rayos, die lange illegal in den USA war und nun überraschend wieder nach Mexiko zurückgeschickt wurde.

Allerdings lebte García schon gut zwanzig Jahre in den USA, sie war als Jugendliche in das Land gekommen. Mittlerweile hat sie selber
zwei große Kinder, die aufgrund ihrer Geburt in den USA amerikanische Bürger sind.

Ein Bericht des Fernsehsender ABC15 Arizona (auf Englisch)

Für García gebe es jetzt keinen legalen Weg mehr zurück in die USA, sagt ihr Anwalt Ray Ybarra Maldonado. An einem Regierungsprogramm für Minderjährige sei sie um vier Monate vorbeigerutscht, auch wenn sie bei ihrer Einreise erst vierzehn Jahre alt gewesen sei.

Dabei geht es um das Programm DACA, “Deferred Action for Childhood Arrivals”, das 2012 eingeführt wurde, um eingewanderten Kindern und Jugendlichen in den USA Chancen wie die auf spätere Arbeit zu eröffnen.

Bei Inkrafttreten durften Antragsteller aber höchsten dreißig Jahre alt sein. Dazu kamen Bedingungen wie keine Vorstrafen.

Vor Jahren war die Frau schon einmal festgenommen worden, sogar ein Urteil zur Ausweisung gab es 2013 schon.

Unter der vorigen Regierung wurde sie trotzdem im Land geduldet. Sie musste sich nur jedes Jahr bei den Behörden melden; bei ihrem diesjährigen Termin wurde sie nun festgenommen und zu einem Grenzübergang gebracht.

Der neue Präsident Donald Trump hat die Behörden in einem seiner Erlässe angewiesen, gegen illegale Einwanderer künftig strenger vorzugehen.

Fälle wie der von García liegen somit klar: Die Frau ist aus Regierungssicht vorbestraft, und gegen sie liegt ein rechtskräftiger Ausweisungsbeschluss vor. Für Menschenrechtler allerdings ist es unfassbar, wie hier eine Familie auseinandergerissen wird.

Ein Bericht von Garcías Pressekonferenz zusammen mit ihren Kindern nach der Ausweisung (auf Englisch)