In der ostukrainischen Separatistenhochburg Donezk ist ein Kommandeur getötet worden. Örtliche Medien warfen der Regierung in Kiew vor, die Ermordung von Michail Tolstych in Auftrag gegeben zu haben. Nach Darstellung der prorussischen Separatisten wurde gezielt eine Rakete auf das Bürogebäude von Tolstych abgefeuert. In Kiew bestätigte ein Militärsprecher den Tod des 35-Jährigen, den er wörtlich als “Kriegsverbrecher” bezeichnete. Unter dem Tarnnamen “Giwi” soll der Ukrainer seit Beginn des Konflikts 2014 gegen die Regierungstruppen gekämpft haben.
Erst am vergangenen Wochenende wurde in der Separatistenhochburg Luhansk ein Anführer der Rebellen bei einer Bombenexplosion getötet. Auch in dem Fall machten die Aufständischen Kiew verantwortlich.
Bei den blutigsten Kämpfen seit 2015 sind in der Ostukraine binnen einer Woche fast drei Dutzend Menschen auf beiden Seiten getötet worden. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Russlands Präsident Wladimir Putin vereinbarten bei einem Telefonat über die Eskalation in der Ostukraine neue Gespräche im “Normandie-Format”. Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Russlands und der Ukraine sollten beim G-20-Treffen kommende Woche in Bonn über die Krise beraten, erklärte das deutsche Außenministerium.