IWF: "Griechenlands Schulden nicht tragbar"

2017-02-07 4

Die Euroländer einigten sich vor zwei Jahren auf ein drittes Hilfspaket für Griechenland, doch ein Gläubiger ist bis heute nicht an Bord: der IWF. Nun hat die Organisation ihren jährlichen Bericht zur Lage in dem Land veröffentlicht. Demnach geht der IWF davon aus, dass Griechenland den vom Fond geforderte Haushaltsüberschuss von 1,5 Prozent langfristig erreichen könnte. Gleichzeitig sehen die Experten aber auch viele Risiken für das Wirtschaftswachstum. Keine Angaben machte der IWF allerdings darüber, ob er nun beim Hilfspaket einsteigt oder nicht.

Ein Sprecher der griechischen Regierung erklärte mit Blick auf vom IWF geforderte Reformen, man strebe ein Abkommen an, dass es dem Land erlaube, in das Hilfsprogramm aufgenommen zu werden. Die Regierung weigere sich aber, unvernünftige Forderungen des IWF umzusetzen.

Der Fond geht in seinem Jahresbericht außerdem davon aus, dass Griechenland seine Schuldenlast von über 300 Milliarden Euro langfristig nicht bewältigen kann. Auch das von den europäischen Geldgebern geforderte Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent hält man für unrealistisch. Der IWF plädiert daher für einen Schuldenerlass.Diesen lehnt aber der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble kategorisch ab. Bis zum Sommer müssen sich die Geldgeber geeinigt haben, denn dann droht Griechenland erneut die Pleite.