Das Schicksal der Kinder von Aleppo

2017-01-28 1

Sara steht auf dem Balkon der kleinen Wohnung und schaut sich um: Wieder einmal sind Schüsse gefallen, mitten im Wohngebiet. Ob es Tote gibt? Scharfschützen haben Stellung bezogen, in der Nähe des Hauses, in dem sie wohnt. Sara kennt das schon. Seit vielen Jahren verbringt sie ihre Kindheit hier, mitten im Krieg, zwischen den Fronten.
Sara wurde in Aleppo geboren. Sie ist fünf Jahre alt. Erinnerungen an friedliche Zeiten hat sie nicht. Sie kennt nur den Krieg.

Ihre Heimat ist Aleppo, die umkämpfte Stadt in Syrien, die inzwischen zu einem Symbol des Krieges geworden ist: Dort gehört der Terror des Assad-Regimes und islamistischer Gruppen zum Alltag. Kinder, die dort aufwachsen, leiden besonders. Es sind Kinder wie Sara.

Viele von ihnen haben Hunger, ständige Angst, ihre Kindheit schon lange verloren. Der Journalist Marcel Mettelsiefen hat mit seiner preisgekrönten Dokumentation „Die Kinder von Aleppo“ (2014) den Alltag von Sara und ihrer Familie mitten im Wahnsinn des Krieges aufgezeigt.

In „Das Schicksal der Kinder von Aleppo – Neue Heimat Deutschland“ gibt es ein Wiedersehen mit Sara, ihren Geschwistern Helen, Farah und Mohammed und Saras Eltern. Dramatische Entwicklungen haben dafür gesorgt, dass die Familie Syrien den Rücken gekehrt hat. Hin- und hergerissen zwischen Angst und Mut, zwischen Heimweh und Sorge, hat sich die Familie in ein neues Leben aufgemacht. Ein Leben in einem Land, das mehr Sicherheit als Syrien bietet. Aber auch eines, in dem vieles fremd und verwirrend ist: Ein Leben in Deutschland.