Weitere Überlebende nach Lawinenunglück in Italien geortet

2017-01-20 12

Katastrophenhelfer haben nach dem Lawinenunglück im italienischen Erdbebengebiet mehrere Überlebende aus dem
verschütteten Hotel geborgen. Sechs Menschen wurden nach rund 40 Stunden aus den Trümmern gerettet, unter ihnen ein Kind, wie der Zivilschutz bestätigte. Medien sprachen von einem “Wunder”. Sie hätten in einer Luftblase überlebt, die sich im Hotel gebildet hatte. Um nicht zu erfrieren, hätten sie in einer Hotelküche ein Feuer entzündet. Der Zustand der Geretteten sei gut, meldete die Nachrichtenagentur Ansa. Weitere Überlebende seien ausgemacht worden, zu denen die Feuerwehrleute aber zunächst nicht vorgedrungen seien. Eine Zahl nannte der Sprecher nicht.
 
Dutzende Menschen wurden am Freitagabend noch vermisst. Die Rettungskräfte hoffen aber auf weitere Überlebende. “Wir haben diese Hoffnung immer gehabt”, sagte Zivilschutz-Chefin Titti Postiglione. Nachdem am Freitagvormittag die ersten Überlebenden gefunden worden waren, sei die Hoffnung gestiegen. 135 Rettungskräfte waren laut Postiglione
am Freitag rund um das Hotel Rigopiano im Einsatz. Die Helfer, unter ihnen Lawinenexperten, arbeiteten unter sehr riskanten Bedingungen.

Die gewaltige Lawine hatte am Mittwoch das Vier-Sterne-Hotel nach einer Erdbebenserie komplett verschüttet und Teile mitgerissen. Nach Aussage des Hoteldirektors waren bis zu 35 Menschen in dem Gebäude. Auch mehrere Kinder wurden vermisst. Es war vermutet worden, dass die Lawine von den Erdstößen ausgelöst wurde, eine offizielle Bestätigung
dafür gab es aber bislang nicht. Das Rigopiano liegt auf 1200 Metern Höhe am Fuß des bis über 2900 Meter hohen Bergmassivs Gran Sasso. Es ist etwa 45 Kilometer von der Adriaküste entfernt. Auf seiner Facebook-Seite hatte es sich als
Wohlfühloase im Schnee präsentiert. Der Präsident der Bergretter der Region Piemont, Luca Giaj Arcota, sagte der Nachrichtenagentur Ansa, dass Trümmer und Möbel in bis zu 400 Metern Entfernung vom Hotel gefunden worden seien. “Das heißt, die Suche auf einer sehr weiten Fläche wird noch lange dauern.”

Der Zivilschutz bestätigte am Freitag die Zahl von zwei Toten. Zwei Menschen – darunter ein 38-jähriger Familienvater – hatten sich im Freien aufgehalten, als die Lawine über das Hotel hineinbrach und so überlebt. Der erste Kontakt zu den mittlerweile Geretteten kam kurz nach 11 Uhr am Freitag zustande. Medienberichten zufolge sind die gerettete Mutter und das Kind die Angehörigen des 38-Jährigen. In den Abruzzen hatte es seit Tagen geschneit, der Schnee lag zum
Teil meterhoch. Augenzeugen sprachen von apokalyptischen Szenen am Unglücksort. Die Gäste hatten offenbar nach den vier schweren Erdbeben am Mittwoch abreisen wollen und bereits ausgecheckt. Es kam aber kein Fahrzeug durch, um sie mitzunehmen. Die letzten Kilometer des Zufahrtsweges waren dicht. Die ersten Retter mussten sich in der Nacht zum Donnerstag auf Skiern zum Unglücksort vorkämpfen und kamen dort gegen 4 Uhr 30 an.

Bundeskanzlerin Angela Merkel versicherte den Italienern, dass Deut