Vermittlungsversuch in Gambia gescheitert: Senegal und Nigeria bereit zum Einmarsch

2017-01-19 9

Gambias Präsident will nicht weichen. Doch Nigeria und Senegal sind offenbar bereit, das Wahlergebnis auch mit Waffengwalt durchzusetzen.

Ein letzter Versuch Gambias abgewählten Präsidenten Yahya Jammeh zum Abtreten zu bewegen ist offenbar gescheitert. Dem mauretanischen Präsidenten Mohamed Ould Abdel Aziz ist es nicht gelungen, Jammeh umzustimmen. Sein Mandat endete am Mittwoch um Mitternacht.

Präsident Yahya Jammeh will sein Amt nicht verlassen. Die westafrikanischen Nachbarn drohen mit Intervention. https://t.co/IE97pj6pU2— ZEIT ONLINE (@zeitonline) 18. Januar 2017

Senegal und Nigeria haben Truppen an die gambische Grenze verlegt und sind bereit einzumarschieren. Marokko bot Jammeh Asyl an, sollte er sein Amt aufgeben und das Land verlassen.
Jammeh ist zunehmend isoliert, mehrere Minister traten zurück.

Der siegreiche Oppositionskandidat Adama Barrow, der sich in Senegal in Sicherheit gebracht hat, will heute wie geplant in Gambia seinen Amtseid leisten. Wo genau die Zeremonie jedoch stattfinden soll, ist bislang unklar.

In einer Twitter-Nachricht schrieb Barrow: “Unsere Zukunft beginnt morgen.”

We made history on the first day of December. Our future starts tomorrow. #Gambia pic.twitter.com/kSxUcROONJ— Adama Barrow (@adama_barrow) 18. Januar 2017

Viele fürchten eine Eskalation und verlassen das Land. Dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zufolge sind bereits mehr als 26.000 Gambier in den Senegal geflohen.

Several thousand #Gambia’ns, mainly children, seek refuge in Senegal amid political tension https://t.co/kLmzVjgbiX pic.twitter.com/Do9MmdljE8— UNHCR Washington (@UNHCRdc) 13. Januar 2017

Europäische Reiseveranstalter haben mit der Rückführung der Touristen begonnen. Die Urlauber sollen schnellstmöglichst mit Sonderflügen außer Landes gebracht werden.

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