Aufgrund der weiten Teilen Europas bevorstehenden Kältewelle wird in Frankreich und Belgien ein Stromengpass befürchtet. Der erhöhte Energiebedarf, etwa durch Heizungen, stellt die Stromnetze beider Länder vor große Herausforderungen.
Der Strom müsse importiert werden, erklärt Damien Ernst, Professor an der Uni Liège: “Selbst beim Aktivieren der strategischen Reserve müssen wir immernoch 1700-1800 Megawatt aus dem Ausland beziehen, auch aus den Niederlanden. Um deren Strom werden sich Frankreich und Belgien nun streiten. Es besteht ein Risiko. Es könnte vielleicht schwierig werden, diesen Bedarf mit Strom aus den Niederladen zu decken.”
Ursache für den drohenden Blackout in Frankreich ist, dass zehn große Atomkraftwerke des Landes im Dezember vom Netz gegangen sind. So viele gleichzeitig wie seit zehn Jahren nicht. Die meisten liegen still, weil mangelhafter Stahl verbaut wurde und neue Sicherheitsprüfungen nötig sind.
Die Netzbetreiber in Europa versuchen nun mit gesteigerten Lieferungen Richtung Frankreich und Belgien die Belastungsprobe abzufedern. In Frankreich fand am Freitag bereits ein Krisentreffen im Energieministerium statt und ein Notfallplan wurde entwickelt. So sollen die Verbraucher im Ernstfall beispielsweise aufgerufen werden, Spül- oder Waschmaschinen zu bestimmten Zeiten nicht laufen zu lassen.