Favorit Valls nach TV-Duell auf zweitem Platz
Montebourg punktet u.a. mit Kritik an Euro-Stabilitätspakt
Sozialisten laut Umfragen ohne Chancen bei Präsidentenwahl
Frankreichs Sozialisten suchen ihren Präsidentschaftskandidaten. Bei der ersten TV-Debatte haben sieben Bewerber u.a. über die Wirtschaftspolitik, die Sozialsysteme und die Terrorbekämpfung diskutiert. Der frühere Premier Manuel Valls setzte vor allem auf seine Erfahrung und seine harte Haltung in der Sicherheitspolitik. In einer Blitz-Umfrage kam er aber nur auf den zweiten Platz, hinter dem früheren Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg. Dieser will u.a. eine Zusatzsteuer für Banken. Auch an den Euro-Stabilitätspakt will er ran. Die Grenze von drei Prozent bei der Neuverschuldung sei für ihn kein politisches Ziel.
France’s Montebourg marginally wins first left-wing primary debate – poll https://t.co/HrqzWmktbL pic.twitter.com/eZvUAuLQEn— Reuters UK (@ReutersUK) 13. Januar 2017
Montebourg am überzeugendsten bei der TV-Debatte
Konservativer Kandidat Fillon führt deutlich
Doch wirkliche Chancen haben die Sozialisten bei der Präsidentschaftswahl nicht. Die hat dafür u.a. Emmanuel Macron. Der unabhängige Polit-Star will die “Franzosen sammeln”, ist eher ein Liberaler und mittlerweile ein ernster Konkurrent für Marine Le Pen. Die Chefin des rechts-populistischen Front National kommt derzeit auf rund 37 Prozent. Deutlich vor ihr liegt der Konservativen François Fillon mit 63 Prozent. Anhänger der Sozialisten und verbündeter Parteien werden Ende des Monats in einer offenen Vorwahl ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl wählen. Die Franzosen stimmen dann im April und Mai über ihr neues Staatsoberhaupt ab.