Portugal trauert um den ehemaligen Minister- und Staatspräsidenten Mario Soares. Der Sozialist war am Samstag im Alter von 92 Jahren in einem Krankenhaus in Lissabon gestorben. Soares hatte nach Angaben der behandelnden Ärzte seit Tagen in “tiefem Koma” gelegen.
Ministerpräsident Antonio Costa würdigte den “Vater der portugiesischen Demokratie”:
Perdemos aquele que foi tantas vezes o rosto e a voz da nossa Liberdade. pic.twitter.com/k7eOpMek5w— António Costa (@antoniocostapm) 7 de janeiro de 2017
“Mario Soares war ein Mann, der Zeit seines Lebens für die Freiheit gekämpft hat. Wir haben einen Mann verloren, der in unserer jüngsten Geschichte unersetzbar war. Wir Portugiesen schulden ihm eine Menge und werden ihm ewig dankbar sein”, sagte Costa.
Wir trauern um Mário #Soares. Er war ein überzeugter Demokrat, engagierter Europäer, besonderer Freund Deutschlands und unserer Partei. https://t.co/WXeH8bCXmp— SPD Parteivorstand (@spdde) 7 January 2017
Ein Jahr vor der “Nelkenrevolution” 1974 hatte der Regimegegner Soares in der Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bad Münstereifel die Sozialistische Partei (PS) Portugals gegründet. Der deutsche Vizekanzler und SPD-Chef Sigmar Gabriel sprach in einem Kondolenzschreiben von einem “schmerzlichen Verlust” auch für deutsche Sozialdemokraten. Gabriel hob die “außergewöhnliche Freundschaft” Soares zu Willy Brandt hervor.
Soares wird im Rahmen eines Staatsbegräbnisses am Dienstag auf dem Lissaboner Cemitério dos Prazeres an der Seite seiner 2015 verstorbenen Frau beigesetzt.
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