Das Erste - Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin (31. Dezember 2016)

2016-12-31 27

In ihrer Neujahrsansprache lobt Kanzlerin Merkel die Deutschen für deren Mitmenschlichkeit und Zusammenhalt. Diese Werte würden sie nach den "schweren Prüfungen" islamistischer Anschläge für das kommende Jahr zuversichtlich stimmen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Deutschen in ihrer Neujahrsansprache zu Optimismus aufgerufen - trotz der Bedrohung durch islamistischen Terror. Die Rede wird Silvesterabend ausgestrahlt.

Sie bezeichnete dieses Jahr als Zeit "schwerer Prüfungen". Die schwerste Prüfung sei "ohne Zweifel der islamistische Terrorismus, der auch uns Deutsche seit vielen Jahren im Visier hat". Merkel nannte ausdrücklich die Angriffe und Anschläge in Würzburg, Ansbach und auf den Weihnachtsmarkt in Berlin. Dabei sei es "besonders bitter und widerwärtig", wenn Terroranschläge von Menschen verübt würden, die in Deutschland angeblich Schutz suchten. Damit verhöhnten die Terroristen die Hilfsbereitschaft des Landes.

Dennoch sei sie zuversichtlich und wolle erklären, "warum ich so sehr von den Stärken unseres Landes und seiner Menschen überzeugt bin".

Mitmenschlichkeit statt Hass

Vor allem in den vergangenen Tagen habe sie erlebt, wie dem Hass die Mitmenschlichkeit und der Zusammenhalt entgegengesetzt worden seien, betonte Merkel. Damit zeigten die Deutschen den Terroristen: "Wie wir leben und leben wollen, das bestimmen nicht sie. Wir sind frei, mitmenschlich, offen." Diese Haltung spiegele sich auch in unserer Demokratie, in unserem Rechtsstaat und in unseren Werten wider, betonte die CDU-Politikerin. Diese Werte werden "stärker sein als der Terrorismus. Wir gemeinsam sind stärker. Unser Staat ist stärker."

Merkel kritisiert "Zerrbilder"

Neben dem Terror ging sie auch auf das Gefühl von Menschen ein, die Welt sei 2016 aus den Fugen geraten oder zumindest in Frage gestellt. Als Beispiele nannte sie Entwicklungen in der Europäischen Union und die parlamentarische Demokratie, "die sich angeblich nicht um die Interessen der Bürger kümmere, sondern nur dem Nutzen einiger weniger diene". Dies seien "Zerrbilder", so Merkel.

Die Bürger sollten sich nicht vorgaukeln lassen, dass im nationalen Alleingang eine glückliche Zukunft liege. Europa sei bei Themen wie dem globalen Wettbewerb, dem Schutz der Außengrenzen oder der Migration als Ganzes herausgefordert. Und Europa werde als Ganzes die Antwort finden - egal wie mühsam und zäh es sei.

Ein Zerrbild sei auch, was "manche" von unserer parlamentarischen Demokratie zeichneten, sagte Merkel. Ihrer Ansicht nach sei das System stark und ermögliche Mitwirkung und -sprache. Die parlamentarische Demokratie fordere geradezu Widerspruch und Kritik. Diese Kritik müsse jedoch "friedlich und im Respekt vor dem einzelnen Menschen" sein. Sie dürfe nicht ganze Gruppen ausgrenzen.

Lob für Unternehmen und Hochschulen

Merkel lobte den Enthusiasmus und Erfindungsgeist deutscher Unternehmen und Hochschulen. "Ob neue Energien oder die Digitalisierung - wir haben auf allen Gebieten die Chance, nicht Getriebene zu sein, sondern zu denen zu gehören, die die neuen Wege entdecken und bestimmen."

Die Ansprache beendet sie mit den Worten:
"Zusammenhalt, Offenheit, unsere Demokratie und eine starke Wirtschaft, die dem Wohl aller dient: Das ist es, was mich für unsere Zukunft hier in Deutschland auch am Ende eines schweren Jahres zuversichtlich sein lässt."

Quelle: Das Erste, ARD, tagesschau.de

Hinweis: Wir wünschen allen ein frohes neues Jahr! :-) ;-)

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EXKLUSIV: Merkels Neujahrsansprache: "Gemeinsam stärker als der Terror" (31. 12. 2016)
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