In Istanbul hat der Prozess gegen 29 türkische Polizisten begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, in den gescheiterten Militärputsch vom Juli verwickelt gewesen zu sein. Sie sollen sich in der Nacht des 15. Juli der Anordnung zum Schutz des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan widersetzt haben.
21 der Angeklagten droht drei Mal lebenslänglich wegen “Versuchs des Umsturzes der Verfassungsordnung” und “Versuchs des Sturzes der Regierung”. Den acht anderen Polizisten drohen Haftstrafen von bis zu 15 Jahren wegen “Zugehörigkeit zu einer bewaffneten terroristischen Organisation”.
Die türkische Regierung hält den islamischen Prediger Fethullah Gülen für den Drahtzieher des gescheiterten Militärputsches. Der in den USA lebende Geistliche streitet das jedoch entschieden ab. Seit dem Umsturzversuch geht die türkische Regierung mit aller Härte gegen Anhänger Gülens und vermeintliche Regierungsgegner vor. Bislang wurden etwa 41.000 Menschen festgenommen. Zehntausende weitere verloren ihre Arbeit.