Zypern: Nord und Süd demonstrieren gemeinsam für Wiedervereinigung

2016-12-15 0

Auf Zypern haben hunderte Menschen an einem Demonstrationszug vom Regierungsgebäude des türkischen Nordens zum Präsidialpalast des griechischen Südens teilgenommen. Sie forderten das türkische Oberhaupt Nordzyperns, Mustafa Akinci, und den zyprischen Präsidenten Nicos Anastasiades dazu auf, den Weg zur Wiedervereinigung entschlossen fortzusetzen.

Auf der Insel stehen die Zeichen seit Jahren auf Annäherung, der politische Durchbruch blieb aber auch bei den jüngsten Gesprächen noch aus. Zu dem Marsch über die grüne Linie riefen nun Dutzende Gewerkschaften und Organisationen beider Seiten auf.

“Wir hier glauben, dass mit der Kooperation zwischen griechischen und türkischen Zyprioten für ein gemeinsames Land eine neue Ära, einen neue Epoche auf Zypern möglich ist”, so Takis Chatzidimitriou, ein griechischer Mitorganisator.

“Wir können als moderne Menschen des Südens und des Nordens, als Zyprioten einen Mittelweg finden, und ich glaube, das ist nicht mehr weit weg”, so ein türkisch-zyprischer Demonstrant.

Im November waren neue Gespräche zwischen beiden Seiten unter Vermittlung der Vereinten Nationen in Genf aber ohne Lösung ausgegangen. Bei den Verhandlungen geht es unter anderem um den Grenzverlauf zwischen Teilgebieten des angestrebten föderalen Gebildes. Am 9. Januar sollen die Gespräche in Genf fortgesetzt werden, gemeinsam mit den Garantiemächten Griechenland, Türkei und Großbritannien.

Das von Griechen und Türken gemeinsam bewohnte Zypern ist seit einem versuchten Militärputsch griechisch-zyprischer Offiziere und der folgenden Besetzung des Nordteils durch das türkische Militär im Jahr 1974 faktisch geteilt. Außer von der Türkei wird Nordzypern international nicht als eigenständig anerkannt.