In Ost-Aleppo wird offenbar weitergekämpft. Zeugen vor Ort sprechen von Artilleriefeuer und Schusswechseln.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte angekündigt, die syrische Armee werde ihre Gefechtshandlungen vorerst einstellen, um Zivilisten aus dem Kampfgebiet zu bringen.
Nach einer Schätzung der Vereinten Nationen befinden sich noch hunderttausende Menschen in Ost-Aleppo. Einige konnten die Stadt bereits verlassen, sagte Staffan de Mistura, der UN-Beauftragte für den Syrienkrieg. Einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge sollen fast 11.000 Zivilisten in Sicherheit gebracht worden sein.
“Wir haben herausgefunden, dass sofort Zivilisten aus der Stadt gebracht wurden. Russland und Syrien warten damit nicht auf uns. Das Gleiche könnte mit Kämpfern geschehen, wenn es darüber eine Vereinbarung gäbe. Darüber wird am Samstag in Genf gesprochen”, so de Mistura.
Den Vereinten Nationen zufolge liegen sowohl Berichte vor, in denen es heißt, Rebellen würden Zivilisten an der Flucht hindern als auch über hunderte Menschen, die spurlos verschwunden seien, nachdem sie von Ost-Aleppo in Gebiete gebracht worden seien, die unter der Kontrolle der Regierung stehen. Rupert Colville, Sprecher des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte, sagte, es gebe Berichte, dass Männer von Frauen und Kindern getrennt worden seien.