EU-Parlamentspräsident Martin Schulz wechselt in die deutsche Bundespolitik. Nach Ende seiner Amtszeit im Januar will der SPD-Politiker nicht noch einmal für das Amt kandidieren.
In drei Sprachen dankte Schulz in Brüssel seinen Weggefährten. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bezeichnete er als “großen Europäer”, die EU nannte Schulz das größte Zivilisationsprojekt der vergangenen Jahrhunderte.
“Wir brauchen Europäer, die einstehen für ihre Werte und Überzeugungen”, so Schulz, “wir müssen verteidigen und wir müssen stärken, was vorangegangene Generationen aufgebaut haben. Ich werde nun von der nationalen Ebene aus für das europäische Projekt kämpfen.”
Schulz ist leidenschaftlicher Europapolitiker, der sich nicht scheute, seine Meinung zu sagen – auch, wenn diese unbequem oder unpopulär war. Bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr wird er in Nordrhein-Westfalen als Kandidat antreten. In welcher Rolle ihn die SPD künftig sieht, will die Partei aber noch nicht bekanntgeben. Spekuliert wird über die Nachfolge von Außenminister Frank-Walter Steinmeier, wenn dieser im kommenden Jahr zum Präsidenten gewählt wird. Aber auch als Kanzlerkandidat könnte Schulz infrage kommen: Seine Umfragewerte sind weitaus besser als die des oft als Kanzlerkandidat ins Spiel gebrachten Vizekanzlers Sigmar Gabriel. Über diese sogenannte K-Frage will die SPD aber weiterhin erst im Januar entscheiden.