Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich geweigert, zu den Asylanträgen türkischer Nato-Soldaten Stellung zu nehmen. Gut vier Monate nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei hatten mehrere türkische Soldaten aus dem Nato-Hauptquartier in Deutschland um Asyl angesucht. Die Regierung in Ankara geht seit dem Putschversuch massiv gegen Oppositionelle und Medien vor.
“In einigen Fällen haben Offiziere um Asyl gebeten”, so Stoltenberg. Ob das besorgniserregend sei, wollte Euronews wissen: “Darüber müssen die einzelnen…”
“Sie führen die Allianz”, sagte unser Korrespondent James Franey. “Es muss zu denken geben, wenn Offiziere des zweitgrössten Nato-Partners in einem anderen Nato-Land um Asyl bitten.” “Ich muss sicherstellen, dass Offiziere die Stellen besetzen, die es in der Kommandostruktur der Nato gibt”, entgegnete Stoltenberg. “Was die Asylfrage angeht, sind es die Länder, in denen die Offiziere um Asyl bitten, die darüber urteilen und entscheiden müssen.” Stoltenberg wird am Sonntag nach Istanbul reisen.
Nicht zum ersten Mal suchen Angehörige des türkischen Militärs in anderen Ländern Schutz. Im vergangenen Juli, nur Tage nach dem Putschversuch, hatten acht Offiziere in Griechenland um Asyl gebeten. Nachdem ihre Gesuche abgelehnt wurden, gingen die Militärs Ende Oktober in Berufung. Wegen ihrer geografischen Lage und der Nähe zu den Krisengebieten in Syrien und im Irak ist die Türkei ein wichtiger Nato-Partner.