Etwa 2.000 Menschen haben im Europaviertel in Brüssel gegen das Regime des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan demonstriert. Der Protest richtete sich auch gegen die Türkei-Politik der EU. Organisatoren waren linke Parteien und kurdische Organisationen.
“Die Armee garantiert die Laizität der Türkei”, sagt ein Demonstrant, “Erdogan hat zuerst die Armee zerstört und dann die Justiz. Inzwischen herrscht er allein und man fragt sich, was er denn noch will.” Einige Teilnehmer demonstrierten für die prokurdische Oppositionspartei HDP. Deren Co-Vorsitzender Selahattin Demirtas sowie weitere Politiker der Partei wurden Anfang des Monats verhaftet.
“Die EU hat Erdogan und die türkische Regierung unterstützt”, wirft ein junger, aus Köln angereister Kurde den europäischen Politikern vor. “Wir fordern die Staaten Europas auf, die Beziehungen zur türkischen Regierung abzubrechen und Sanktionen gegen sie zu verhängen.” Im Europaparlament formiert sich inzwischen eine Mehrheit, die dafür plädiert, dass die Beitrittsverhandlungen mit Ankara ausgesetzt werden.