Der Gouverneur von Jakarta hat sich nach Ansicht von islamischen Hardlinern blasphemisch über den Koran geäußert. Sie fordern Konsequenzen.
Die Behörden in Indonesien ermitteln gegen den Gouverneur von Jakarta wegen mutmasslicher Gotteslästerung.Basuki Tjahaja Purnama, auch Ahok genannt, ist Christ und gehört der chinesischstämmigen Minderheit an.
In einer Rede sagte er, dass seine Gegner einen Absatz aus dem Koran benutzten, um die Wähler davon abzubringen im Februar für ihn zu stimmen.
Der Chef der Polizei erklärte: “Die Menschen wollen, dass dieser Fall vor Gericht entschieden wird. Es wird weiter ermittelt werden. Ahok ist jetzt ein Verdächtiger und als solcher darf er Indonesien nicht verlassen.”
Ahok erklärte, dass es nicht nur um ihn gehe, sondern dass dieser Fall über die Zukunft von Indonesien entscheide. Zuvor hatte er sich für seine Äußerungen entschuldigt. Er betonte jedoch: “In diesem Land gibt es Gesetze. Ich werde die Justiz ihre Arbeit machen lassen. Wenn ich verdächtigt werde, werde ich mich an den legalen Ablauf halten. Ich werde das Gesetz befolgen. Aber ich bin davon überzeugt, dass ich unschuldig bin. Es war nicht meine Absicht.”
Anfang November hatten Zehntausende wütende Demonstranten in Jakarta die Verhaftung von Ahok gefordert. 90 Prozent der Einwohner Indonesiens sind Muslime.
Experten sorgen sich um die Rechte der Minderheiten. Es sei ein schlechtes Zeichen, wenn öffentlicher Druck die Justiz bestimme.