Die Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs erwägt Ermittlungen gegen Angehörige des US-Militärs. Sie sollen in Afghanistan gefoltert haben.
US-Soldaten und Angehörige des amerikanischen Geheimdienstes CIA haben in Afghanistan möglicherweise Kriegsverbrechen begangen. Zu diesem Schluss kommt Fatou Bensouda, die Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag.
Sie teilte mit, es gebe eine “angemessene Grundlage” für die Vermutung.
Dem Bericht zufolge haben US-Soldaten zwischen 2003 und 2004 womöglich mindestens 60 Häftlinge gefoltert oder brutal misshandelt. Bensouda zufolge handelt es sich nicht um Einzelfälle, sondern um eine vorsätzlich betriebene Politik. Sie will demnächst entscheiden, ob sie Ermittlungen beantragt.
Schlafentzug und Waterboarding: Der #IStGH beschuldigt die #USA, in #Afghanistan Kriegsverbrechen begangen zu haben https://t.co/95heKxgbZU— taz (@tazgezwitscher) 15. November 2016
Das wäre allerdings problematisch, da die USA nicht Mitglied des Internationalen Gerichtshofs sind. Experten gehen davon aus, dass die USA bei Ermittlungen gegen US-Soldaten nicht kooperieren würden.