Mit einer landwirtschaftlichen Hilfs-Kampagne will Haitis Übergangspräsident Jocelerme Privert dem weitverbreiteten Ärger in der Bevölkerung über die ungleiche Verteilung von Lebensmitteln und Hilfsgütern nach dem verheerenden Hurrikan “Mathew” begegnen.
“Nach Auffassung des Landwirtschaftsministeriums müssen wir in diesem Monat die Winterkampagne beginnen und wir werden 2 Milliarden Gourdes (mehr als 27 Millionen EUR) zur Verfügung stellen, um eine landesweite Hungersnot als Folge der mangelnden humanitären Hilfe zu vermeiden”, sagte Privert am Freitag.
Immer wieder kommt es in Haiti zu Ausschreitung bei der Verteilung von Hilfsgütern. Am Dienstag wurde ein Teenager von der Polizei erschossen, als eine Menschenmenge versuchte, ein Schiff mit Hilfsgütern aus Puerto Rico zu plündern.
Am 4. Oktober war “Matthew” mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde über Haiti gefegt. Zahlreiche Häuser wurden zerstört, Straßen und Felder überschwemmt. Nach bisherigen Erkenntnissen starben 546 Menschen.