Großbritannien riskiert eine schlechtere Bonitätsnote der US-Ratingagentur “Moody’s” , falls das Land im Zuge seines Austritts aus der EU den Zugang zum gemeinsamen Markt verliert. Außerdem unter Beobachtung: Werden das britische Wirtschaftswachstum mittelfristig stark beeinträchtigt oder die Glaubwürdigkeit der britischen Fiskalpolitik untergraben? Aktuell stuft die Ratingagentur Großbritannien mit “Aa1” ein (“High grade”, “Sichere Anlage”), eine Stufe unter der Höchstbewertung “AAA”.
Moody’s:
We would downgrade the UK’s sovereign rating if the UK lost access to the Single Market. pic.twitter.com/E8f7ErBmpK— Patrick McGee (@PatrickMcGee_) 2. November 2016
Als Folge des Austritts aus der EU dürften sich die mittelfristigen Wachstumsaussichten Großbritanniens zwar in jedem Fall verschlechtern, erwarten die Analysten. Für die Bonitätsnote sei ausschlaggebend, inwieweit die neu auszuhandelnden Vereinbarungen denen einer EU-Mitgliedschaft ähnelten und wie lange sich eine Einigung hinziehe.
Moody’s currently has an Aa1 rating on the UK, just one notch below its top gradehttps://t.co/YN04×3YVej pic.twitter.com/vUyflrCVf1— WSJ City (@WSJCity) 2. November 2016
Die Ratingagentur erwartet, dass die britische Regierung im Rahmen ihres Herbst-Rechenschaftsberichts am 23. November hier mehr Klarheit schafft.
Aktuell geht Moody’s davon aus, dass Großbritannien letztlich ein Freihandelsabkommen mit der EU aushandeln kann,
ein Verbleib in der EU sei wenig wahrscheinlich. Möglicherweise werde der Austrittsprozess zwar spätestens im März 2017 eingeleitet, aber nicht innerhalb der Zweijahresfrist abgeschlossen, die der Lissabonner Vertrag vorschreibe.
su mit Reuters