Trotz zehn Monaten ohne reguläre Regierung ist Spanien bei der niedrigsten Arbeitslosenquote seit mehr als sechs Jahren angekommen. Im dritten Quartal fiel die Arbeitslosenquote unerwartet stark auf 18,9 Prozent – 1,1 Punkte weniger als im Vorquartal, so die Statistikbehörde INE.
Mit Wachstumsraten von 3,2 Prozent im vorigen Jahr und einer Prognose von 3,0 für 2016 gehört das Land zu den wachstumsstärksten in Europa – allerdings auch zu denen mit den
höchsten Arbeitslosenquoten.
.AntonelloAng 9 dei 10 paesi con disoccupazione più alta hanno l'euro massimoscolari ParidePalumbo LBaggiani pic.twitter.com/4FNt20EV6x— Fabio Dragoni (@fdragoni) 12. September 2016
Die Erholung sei “nicht echt”, kritisiert der Gewerkschaftsbund UGT – die Erwerbsbevölkerung sei etwa in den letzten zwölf Monaten um gut 50 000 zurückgegangen – unter anderem durch Auswanderung.
Nach Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 und im Zuge der Euro-Schuldenkrise hatte sich die Lage auf dem
Arbeitsmarkt Spaniens dramatisch zugespitzt – unter anderem, weil eine Immobilienblase platzte. Die Arbeitslosenquote
erreichte 2013 ein Rekordhoch – 26,9 Prozent. Seither geht sie zurück.
su mit dpa