Montenegros Ministerpräsident Milo Djukanovic will trotz des knappen Wahlsiegs seiner “Demokratischen Partei der Sozialisten” nicht die Führung der neuen Regierung übernehmen. Der 54-Jährige regierte Montenegro seit 25 Jahren mit kurzen Unterbrechungen entweder als Präsident oder als Regierungschef.
Das Staatsfernsehen berichtete, anstelle von Djukanovic werde seine Partei seinen Stellvertreter Dusko Markovic für das Amt des Ministerpräsidenten nominieren. Gründe für den Amtsverzicht wurden nicht genannt.
Bei den Parlamentswahlen vor anderthalb Wochen erreichten die regierenden Sozialisten 36 von 81 verfügbaren Sitzen. Die verschiedenen Oppositionsparteien konnten zusammen 39 Mandate auf sich vereinigen.
Am Wahltag hatte die Polizei 20 Serben festgenommen. Sie werden verdächtigt, Anschläge mit automatischen Schusswaffen geplant zu haben. Medien berichteten auch über einen am Wahltag geplanten Staatsstreich, in den “ausländische Kräfte” verwickelt gewesen seien. Aktivisten stellten bei der Stimmabgabe 75 mutmaßliche Verstöße gegen die Wahlordnung fest und erstatteten deshalb Strafanzeige.