Der türkische Journalist Can Dündar, die irakische Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad und der ehemalige Anführer der Krimtataren, Mustafa Dschemilew, gehen ins Rennen für den Sacharow-Preis für geistige Freiheit des Europaparlaments.
Die Kandidatur Dündars, des ehemaligen Chefredakteurs der türkischen Tageszeitung “Cumhuriyt”, wird von den Europa-Grünen unterstützt. Dündar lebt inzwischen in Deutschland. “In der grünen Gruppe haben wir uns überlegt, dass es jetzt sehr wichtig ist, über Meinungsfreiheit, über Pressefreiheit in der Türkei zu sprechen. Nicht pauschal sondern ganz konkret war er ein idealer Kandidat, weil er sehr mutig ist und war und auch die Unterstützung braucht”, so Barbara Lochbihler von den deutschen Grünen.
Der Krimtatare Dschemilew wurde als Kind nach Asien deportiert. Nach der Annexion der Halbinsel durch Russland erhielt er ein Einreiseverbot.
“Mit ihrer Kandidatur verbinden wir natürlich auch die Hoffnung, dass es mehr Aufmerksamkeit gibt, um die noch über 3.000 Frauen, die sich in Gefangenschaft befinden, dass die internationale Gemeinschaft intensiv versucht, auch diejenigen zu befreien”, meint Barbara Lochbihler zu Nadia Murad. Gemeinsam mit Murad wurde auch Lamija Adschi Baschar, ebenfalls eine irakische Menschenrechtsaktivistin nominiert. Die Entscheidung über den Preisträger fällt Ende Oktober.