Internationale Hilfsorganisationen haben ein Ende der Bombardierungen im nordsyrischen Aleppo gefordert und verlangt, Hilfe für Kranke und Verletzte in der Stadt zu ermöglichen. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen sagte, ohne ein Ende der Angriffe könne die medizinische Versorgung im umkämpften Ostteil nicht gewährleistet werden.
“Ostteil von #Aleppo ist gigantische Todeszone” #MSF-Projektleiter Xisco Villalonga: https://t.co/BCGDVYwSId— Ärzte ohne Grenzen (@MSF_austria) 30. September 2016
Ein Mitarbeiter der Zivilschutzorganisation Weißhelme berichtete: “Russlands Luftangriffe auf Aleppo dauern an. Jeden Tag gibt es Dutzende Luftschläge in ganz Aleppo. Hier im Stadtteil al-Ansari nutzen sie unidentifiezierte Bomben, zwei Gebäude stehen in Flammen. Wir werden zurückgehalten, weil wir nicht genügend Wagen haben. Wir nutzen normale Wasser-LKWs, denn wir haben nicht genügend Feuerwehrfahrzeuge.”
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) forderte erneut die Einrichtung humanitärer Korridore in Aleppo. Die Angriffe auf Gesundheitszentren müssten aufhören. Weniger als 30 Ärzte sind derzeit in Ost-Aleppo tätig, so die WHO.
Stop the killing.
Stop attacks on health care.
Let the sick and wounded out.
Let the aid in.#Syria #NotATarget— WHO (WHO) 30. September 2016
Rick Brennan, WHO-Direktor Nothilfe: "In der vergangenen Wochen sind 338 Menschen bei den Bombardierungen ums Leben gekommen, darunter 106 Kinder. 846 Personen wurden verletzt, fast ein Drittel davon Kinder, 261 Kinder. Vor ein paar Tagen wurden die zwei größten Krankenhäuser in Aleppo absichtlich bombardiert, sie sind nicht mehr in Betrieb. Das hat die Möglichkeiten des medizinischen Personals in der Stadt drastisch reduziert, lebensrettende Versorgung für viele unschuldige Kinder, Frauen und andere unschuldige Zivilisten zu leisten."
At UNGeneva press briefing, WHO representative decries the deplorable situation in besieged #Aleppo, explains what needs to be done. pic.twitter.com/Ao4t24OB7Z— UN Geneva (UNGeneva) 30. September 2016
Laut Ärzte ohne Grenzen gehen die medizinischen Bestände allmählich aus. Das letzte Mal wurde im August Nachschub in die Stadt gebracht. Wegen der Belagerung und der Bombardierungen könne man aber nichts tun, hieß es von seiten der Organisation.
Vor genau einem Jahr griff Russland militärisch in Syrien ein. Seither sollen durch russische Luftangriffe fast 10.000 Menschen ums Leben gekommen sein, mehr als ein Drittel von ihnen Zivilisten. Das teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mit. Russland wies die Zahlen als unglaubwürdig zurück. Es sei fraglich, ob eine in Großbritannien angesiedelte Organisation wirklich wisse, was in Syrien geschehe.
#SOHR About 10000 person have been killed by the #Russian warplanes in the first year of their massacres in #Syria https://t.co/4lEXgaMOru— #المرصدالسوري #SOHR (@syriahr) 30. September 2016